Sehnenverletzungen der Hand

 
Zerreißung der Strecksehne über dem Endgelenk - sogenannter Hammerfinger.

Bei dieser Verletzung kommt es zu einer Zerreißung des Endzügels der Strecksehne im Endgliedbereich, meistens der Langfinger. Eine häufige Verletzungsursache ist, wenn mit gestreckten Fingern unvermittelt ein Widerstand auftritt, wie z.B. das Spannen des Leintuches unter der Matratze.
Nach dem Unfall hängt das Endglied des Fingers meistens 5-10 Grad, und kann nicht mehr gestreckt werden. Bei Nichtbehandlung beginnt das Endglied immer mehr in Beugestellung zu gehen. Es stört nicht nur optisch, sondern auch durch ständiges Hängenbleiben mit dem Endglied. Die Therapie der Wahl ist eine konservative Schienenbehandlung, siehe Abbildung. Mittels dieser Stack´schen Schiene kommt es zu einer Annäherung der gerissenen Teile. Diese Schiene muss für acht Wochen Tag und Nacht getragen werden, und für weitere vier Wochen noch für die Nacht.

Eine operative Therapie ist nur in Ausnahmefällen notwendig. Bei Rissen der Sehne etwas weiter zentral ist es notwendig, den Finger in Rechtwinkelstellung im Mittelglied ruhig zu stellen, damit die Sehnenstümpfe sich annähern können und es in der Folge nicht zu einer Knopflochdeformität über dem Mittelglied kommt. Auch hier ist die Behandlungszeit acht, bzw. zehn Wochen.

Bei veralteten Verletzungen besteht die Therapie der Wahl darin, die Sehne anzufrischen, zu nähen und mittels Bohrdraht das Gelenk in Streckstellung für sechs Wochen ruhig zu stellen. Die Nachbehandlung erfolgt dann des Weiteren mit einer Schiene, für insgesamt acht Wochen.

Gelegentlich kommt es auch zu einem knöchernen Ausriss der Strecksehne vom Endglied. Auch hier ist in den meisten Fällen eine konservative Behandlung notwendig, ansonsten muss das Fragment mit einem Stift fixiert werden. Diese Verletzungen heilen in fünf bis sechs Wochen aus und brauchen keine längere Ruhigstellung.

Strecksehnenverletzungen über dem Mittelgelenk:

Auch in diesem Bereich kann es zu subkutanen (gedeckten) Rupturen kommen. Auch hier besteht die Therapie der Wahl primär in konservativer Behandlung. Bei älteren Verletzungen kommt es in der Folge zu der sogenannten Knopflochdeformität (Foto). Diese müssen dann operativ mittels Sehnenplastik und Bohrdraht gerichtet werden. Die Behandlungsdauer ist hier mit zehn bis zwölf Wochen anberaumt.
  



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